Homosexualität gibt es nicht

Abschied von einem leeren Versprechen. NEUERSCHEINUNG

Am 21. Oktober erscheint nun endlich mein im Laufe der letzten Jahre entstandenes Buch zum Thema Sexualität, Liebe, Ehe und Familie. Nominell handelt es nur von Homosexualität, aber frei nach dem Motto Hanns Eislers, dass, wer nur von Musik etwas versteht, auch davon nichts verstehe, beginnt der ausschweifende Gedankengang dieses Buches bei der festen Überzeugung, dass die schwierigen Fragen, die das Thema Homosexualität aufwirft, im engen Rahmen dieses Phänomens weder verstanden noch beantwortet werden können.

Deshalb behandelt mein Buch gleich mehrere große Themen. Es bezieht nicht nur die romantische Liebe mit ihrem Ursprung in der mittelalterlichen höfischen Liebe und dem Minnekult mit ein, sondern auch die Versprechen der Reproduktionsmedizin, konstitutive Wesenszüge der Massendemokratie und subtilere Fragen der Moderne wie das Unbehagen in der Kultur. Ohne Übertreibung darf ich sagen, dass es sich bei diesem Buch eigentlich um mehrere Bücher in einem handelt, nicht nur inhaltlich, sondern auch, was die Sprachstile und Textgattungen betrifft. Erzählung, Essay, Analyse und ein Anflug von Polemik wechseln einander munter ab. Mit den Büchern ist es ja wie mit den Menschen: Man muss sie nehmen, wie sie sind. Bei aller Skepsis gegen die Vielfalt, die man erleben, aber nicht »leben« kann, bietet dieses Buch vielfältige Ausblicke auf ein in der öffentlichen Wahrnehmung immer einfältiger präsentiertes Phänomen des menschlichen Lebens … Wie gesagt, Erscheinungstermin ist der 21. Oktober 2015.

Zur Ankündigung auf der Homepage des Verlags Manuscriptum geht es hier. Im Presseblatt heißt es: »Früher war die Homosexualität das Thema einer Minderheit. Heute bewegt sie ganze Massen. Die ›breite Akzeptanz‹ kennt keine Ränder und keine Differenz. Homosexualität wurde zum Synonym für eine gesellschaftlich benachteiligte, im Kern aber authentische Leidenschaft. Diese Liebe unter Gleichen, präsentiert als ursprünglich, sexy und unkorrumpierbar, wird zum Jungbrunnen der erschöpften westlichen Gesellschaft. Gleichstellung ist die Brücke in eine Zukunft, in der alle Ressentiments beseitigt sind. Dieser idealen Liebe wird es natürlich an nichts fehlen, nicht an Leidenschaft, nicht an ehelichen Banden und nicht an Kindern. Sie ist immun gegen die Fährnisse des Lebens.

Diese Liebe gibt es nicht. Eine Welt, in der alles gleichwertig erscheint, ist eine Welt voller Fiktionen. Sie umstellen die letzten Wahrheiten: Die Unabdingbarkeit der traditionellen Familie, das Kind als Frucht der natürlichen Zeugung, den Unterschied als Fundament unseres Daseins. Das alles sollen wir vergessen. Die Emanzipation der Homosexuellen führt von der sexuellen Revolution zur Industrialisierung der Liebe, in eine Zukunft, die aus dem Labor kommt. Dieser ›Fortschritt‹ geht uns alles an.

In seinem nachdenklichen und umsichtigen Essay stellt Andreas Lombard die existentiellen Fragen nach dem gelingenden Leben und der Zukunft des Abendlandes. Auf sexuelle Hysterie gibt es für ihn nur eine Antwort: Das Lob des ›kleinen‹ Glücks, das in Wahrheit das große ist.«